Coaching & Therapie Dr. Rudolf Müller
Menu

Unterschied Coaching und Therapie

By In Ängste, Burnout, Coaching, Therapie, . . . On Oktober 9, 2016


Es gibt einen klaren Unterschied, doch bei vielen (empfundenen) Problemen der Klienten/Patienten wird beides benötigt. Dabei sind in der Regel Coaches nicht für therapeutische Interventionen ausgebildet und müssen diese nach eigenem Selbstverständnis klar vermeiden. Es geht dabei also nicht um Heilung von Krankheiten, sondern Verhalten und Kommunikation eines gesunden Menschen. Coaches arbeiten sowohl in eigenen Räumlichkeiten, als auch im Hotel oder im Büro des Klienten. Therapeuten sind nicht für Coaching ausgebildet, wobei es eher um Zielerreichung und Kommunikation geht. Sie sind den Stundenrhythmus gewöhnt und der Patient kommt in Ihre Praxis.

Hier Beispiele für die 3 möglichen Fälle:

1.    Coaching: Thema Zeitmanagement

Coaching ist in der Wirtschaft recht bekannt und auch verbreitet. Viele Personalchefs stellen Führungskräfte auf Wunsch Coaches zur Seite. Im ersten Gespräch wird eine Auftrags- und Zielklärung durchgeführt. Heilung kann kein Thema sein.

Der Lerneffekt für den Klienten entsteht durch das Feedback des Coaches, der Fragen zum Verhalten und den Gefühlen des Klienten sowie zur Reaktion des Umfelds stellt. Es entsteht ein Perspektivenwechsel und damit neue Einsichten über die Wirkung des eigenen Verhaltens und mögliche resultierende Schwierigkeiten in seiner Führung und Kommunikation. Dies gilt auch für das eigene Selbstmanagement im Kontext des Umfelds.

So können zusammen Lösungen und dafür neue Verhaltensweisen erarbeitet und ggf. im Rollenspiel trainiert werden. Hierzu gehört, anders als bisher zu führen, mehr zu delegieren und auf Rückdelegation zu achten, um die eigene Überlastung und Ineffizienz abzubauen.

Der Klient berichtet in der nächsten Sitzung von seinem neuen Verhalten, seinen Schwierigkeiten, seinen Gefühlen und seinem Stress und den Reaktionen seines Umfelds.

Es kann sogar vorkommen, dass der Coach seinen Klienten einige Stunden im praktischen Alltag begleitet, dabei auch an Besprechungen als  Beobachter teilnimmt. Jedenfalls verfolgt er aus der Nähe die Umsetzung und erhöht so die Konsequenz der Umsetzung. Mentale Techniken können  für Zielformulierung, Perspektivenwechsel und Ressourcenaktivierung eingesetzt werden.

2.    Therapie: Thema Ängste

Hier gibt es verschiedene Techniken, die je nach Situation eingesetzt werden. Eine sanfte, aber langsame Methode ist die Gesprächstherapie nach Rogers, in der der Therapeut ständig Fragen stellt und die Antworten des Patienten wiederholt. Der Therapeut folgt dabei den Prinzipien von Carl Rogers

–       Kongruenz in seiner Haltung (Echtheit, Wahrhaftigkeit)

–       Empathie (einfühlsames Verstehen)

–       Positive Zuwendung /Wertschätzung

Bekannt ist auch als „harte“ Form: das Überfluten des Patienten mit Angstreizen. Wenn er Angst hat unter Menschen zu gehen, muss er genau das in Begleitung tun – und aushalten. Langsam entsteht mit Wiederholungen ein Gewöhnungseffekt. Der Patient verankert, dass ihm nichts passiert. Auch bei Höhenangst wird dies gemacht.

Bei Ängsten und Traumata (alten belastenden Ereignissen) ist eine immer noch nicht genug bekannte Methode das „katathyme Bilderleben“ von Prof. Hanscarl Leuner genannt. Dabei kann man gut im Stundenrhythmus arbeiten und in jeder Sitzung findet nach einer klaren Abfolge eine Fantasiereise statt, die den Patienten an seine Schwierigkeiten heranführt. Seine Ängste in Blockaden erscheinen dann in Form von anderen Personen, Tieren oder Bildern vor seinem inneren Auge. Er malt anschließend eines oder mehrere Bilder von seiner inneren  Reise. Die Seele produziert die Bilder so, wie er sie aushalten kann – anders als bei der originären Psychoanalyse mit hunderten von Sitzungen. Schon in 10-20 Sitzungen stellen sich deutliche Heilungserfolge ein, die sogar in den gemalten Bildern erkennbar werden. Es braucht einige Erfahrung für den Therapeuten dabei mit Überraschungen fertigzuwerden und diese auch spontan durch seine Anleitungen einzubeziehen und für die schnellere Heilung des Patienten zu nutzen.

3.    Coaching & Therapie

Beim Tinnitus und auch Burnout müssen Coaching und Therapie zusammen wirken für eine dauerhafte und ganzheitliche Heilung.

Dr.Mueller-VerikonIm ausführlichen anfänglichen Zielgespräch muss der Therapeut erkennen, was die Ursachen sind um den Behandlungsweg zu wählen. Hierbei sind teils radikale innere Einsichten des Patienten zu fördern. An seinem Selbstwertgefühl ist zu arbeiten, seiner psychischen Kraft, seinen Ressourcen. Er wird den Patienten zu  Entscheidungen führen, welche „radikalen“ Änderungen in seinem Leben – ob beruflich oder privat – und Arbeits- und Lebensweise vorzunehmen sind.

Gerade die Umsetzung dieser Änderungen erfordert wieder Coaching und Begleitung. Verständnis für seine Situation und ihre Anforderungen. Welcher Therapeut kennt sich z.B. in Zeitmanagement im Druck von Verantwortung und Umständen aus? Oder in den Schwierigkeiten der Beschaffung neuen Personals, wenn geeignete und qualifizierte Personen zu mehr Delegation nicht da sind.

Facebooktwittergoogle_plusredditpinterestlinkedinmailFacebooktwittergoogle_plusredditpinterestlinkedinmail

Related Posts

Leave a comment